Essen

Brotpreis-Debatte: Bäcker fordern faire Rohstoffpreise

Die Diskussion um steigende Brotpreise hat im Frühjahr 2025 eine neue Dimension erreicht. Grund ist die Kombination aus steigenden Produktionskosten, knappen Getreideernten und anhaltender Inflation. Viele Bäckereien sehen sich gezwungen, ihre Preise erneut anzuheben – zum Unmut vieler Verbraucher:innen.

Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks betont, dass Preissteigerungen nicht allein auf höhere Energiekosten zurückzuführen sind, sondern auch auf die Kosten für Mehl, Hefe, Butter und Transport. Zudem steigen Mieten für Verkaufsflächen sowie Personalkosten deutlich an.

Gleichzeitig wächst der Druck durch Supermarktketten, die mit Tiefstpreisen für Aufbackware die handwerkliche Bäckerei unterbieten. Verbandspräsident Jörg Baumgarten fordert deshalb eine öffentliche Debatte über faire Rohstoffpreise und Wertschätzung für Lebensmittel.

Die Politik reagiert zurückhaltend. Das Bundesernährungsministerium verweist auf die freie Preisbildung, kündigte jedoch an, mit Branchenvertreter:innen über Entlastungsmöglichkeiten für kleinere Betriebe zu sprechen – etwa im Bereich CO₂-Steuern und Logistikkosten.

In der Bevölkerung ist die Stimmung gespalten: Während einige Verständnis zeigen und lieber regional einkaufen, weichen andere aus Kostengründen auf Discounter aus. Der Deutsche Bauernverband warnt vor einer Abwärtsspirale, bei der am Ende die Qualität und das handwerkliche Know-how verloren gehen könnten.

Die Debatte um den Brotpreis ist auch ein Spiegel gesellschaftlicher Prioritäten: Wie viel ist uns gutes, regionales und ehrliches Essen noch wert?

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