Die Bundeswehr hat im Frühjahr 2025 ein neues Pilotprogramm zur Rekrutierung von IT- und Cyber-Spezialist:innen gestartet. Unter dem Titel „Cyber Ready 25“ sollen gezielt junge Talente aus dem zivilen Bereich angesprochen werden – insbesondere solche mit Kenntnissen in Netzwerksicherheit, künstlicher Intelligenz und Kryptografie.
Das Besondere: Bewerber:innen können den Dienst vollständig digital beginnen. Der Auswahlprozess, die Grundlagenschulung und erste Einsätze erfolgen in virtuellen Räumen und über verschlüsselte Systeme. Vor Ort-Präsenz ist nur in Spezialfällen erforderlich. Damit reagiert die Bundeswehr auf den zunehmenden Fachkräftemangel und die Konkurrenz durch Unternehmen und Behörden.
Die Cyber-Rekruten erhalten ein verkürztes Basisprogramm, werden direkt auf Abwehrszenarien gegen Cyberangriffe vorbereitet und in die Struktur des Zentrums für Cyber-Sicherheit der Bundeswehr in Euskirchen eingegliedert. Auch Kooperationen mit Hochschulen sind Teil des Programms: Studierende können Praxissemester absolvieren oder dual studieren.
Erste Zahlen zeigen: Die Bewerberzahl ist hoch – besonders unter Studienabbrecher:innen und Selbstlerner:innen mit Hackerhintergrund. Auch die Diversität der Teilnehmer:innen steigt deutlich im Vergleich zu klassischen militärischen Laufbahnen.
„Cyber Ready 25“ gilt als Versuchslabor für neue Rekrutierungsformen im digitalen Zeitalter. Falls erfolgreich, soll das Modell bis 2027 auf alle Teilstreitkräfte ausgeweitet werden – als Ergänzung zum konventionellen Wehrdienst.