Die deutsche Wirtschaft ist im ersten Quartal 2025 um 0,4 % geschrumpft – der erste Rückgang seit der Pandemiekrise 2020. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden bestätigte diese Zahlen Mitte April und nannte mehrere Ursachen für die negative Entwicklung: rückläufige Exporte, anhaltende Konsumzurückhaltung und geopolitische Unsicherheiten.
Besonders betroffen sind der Automobilsektor, die Chemieindustrie und das verarbeitende Gewerbe. Der Fachkräftemangel sowie steigende Energiepreise belasten zusätzlich. Auch die Immobilien- und Bauwirtschaft kämpft mit steigenden Finanzierungskosten und rückläufigen Investitionen.
Ökonom:innen sprechen dennoch nicht von einer beginnenden Rezession, sondern von einer technischen Korrektur nach mehreren Wachstumsquartalen. Hoffnung macht der weiterhin starke Arbeitsmarkt: Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten bleibt stabil, die Arbeitslosenquote liegt bei 5,6 %.
Die Bundesregierung kündigte kurzfristig steuerliche Entlastungen für Mittelstandsbetriebe an, um Investitionen zu fördern. Zudem soll der Digitalisierungsschub im öffentlichen Sektor beschleunigt werden. Auch neue Subventionen für grüne Technologien und Infrastrukturprojekte stehen im Raum.
Die Opposition kritisiert die Reaktion als zu zögerlich und fordert gezielte Maßnahmen zur Ankurbelung des Konsums – etwa durch die Senkung der Mehrwertsteuer auf Energieprodukte.
Ob die Wirtschaft sich im zweiten Halbjahr erholt, hängt stark von der globalen Nachfrage, der Zinsentwicklung und der politischen Stabilität in Osteuropa ab. Für Verbraucher:innen heißt es vorerst: auf Sicht fahren.