In deutschen Städten wächst 2025 das Interesse an Digital Detox, also dem bewussten Verzicht auf digitale Geräte und soziale Medien im Alltag. Was vor einigen Jahren noch als Randerscheinung galt, ist inzwischen zu einer urbanen Bewegung geworden – mit Cafés, Workshops und Retreats, die gezielt auf Offline-Erfahrungen setzen.
In Hamburg eröffnete im März das erste „Offline Café“: Kein WLAN, kein Smartphone – stattdessen Bücher, Brettspiele und analoge Gespräche. Gäste geben ihre Handys am Eingang ab und erhalten dafür einen Tee aufs Haus. Das Konzept geht auf: Täglich kommen über 100 Besucher:innen, vor allem zwischen 25 und 45 Jahren.
Auch Retreats zum digitalen Fasten sind stark nachgefragt. Anbieter wie „Reconnect“ oder „Digitalfrei“ bieten Wochenenden in der Natur an, ohne Handy, Laptop oder WLAN – dafür mit Achtsamkeit, Kochen, Wandern und Gesprächskreisen. Viele Teilnehmer:innen berichten von besserem Schlaf, mehr Klarheit und einem neuen Gefühl von Präsenz.
Psycholog:innen begrüßen den Trend. Studien zeigen, dass ständige Erreichbarkeit, Reizüberflutung und Social-Media-Druck Stress, Unruhe und Konzentrationsprobleme fördern. Digital Detox könne helfen, mentale Gesundheit zu stabilisieren und wieder echte Verbindung zu schaffen – mit sich selbst und anderen.
Der Trend zeigt: Immer mehr Menschen sehnen sich nach Entschleunigung, Tiefe und echtem Kontakt. Und finden diese nicht im Bildschirm – sondern in der digitalen Stille.