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Erweiterung der Wehrpflicht-Debatte im Bundestag

Nach mehreren sicherheitspolitischen Gutachten und der angespannten geopolitischen Lage hat der Bundestag im April 2025 eine Debatte über die Wiedereinführung eines Wehrdienstmodells eröffnet. Zur Diskussion stehen dabei nicht nur klassische Wehrpflichtformen, sondern auch Modelle eines „Gesellschaftsjahres“ oder eines verpflichtenden Dienstes für alle Geschlechter in verschiedenen Bereichen – etwa Bundeswehr, Katastrophenschutz oder Pflege.

Die Bundeswehr hatte 2011 die Wehrpflicht ausgesetzt, hält jedoch Teile der Infrastruktur für eine mögliche Reaktivierung bereit. Eine Expertenkommission empfiehlt nun ein „hybrides Modell“ mit freiwilligem Einstieg und anschließender Übernahme durch eine Dienstpflicht bei Bedarf. Ziel sei es, personelle Lücken in der Bundeswehr und im Zivilschutz zu schließen.

Die Reaktionen sind kontrovers: Während Teile der CDU/CSU und SPD die Idee begrüßen, warnen FDP und Grüne vor einem Eingriff in die persönliche Freiheit. Jugendverbände fordern Alternativen wie mehr Freiwilligendienste und gezielte Berufsorientierung statt Zwang.

Die Bevölkerung ist gespalten: Laut Umfragen unterstützen etwa 48 % eine Rückkehr zu einem verpflichtenden Dienstmodell, vor allem ältere Generationen. Jüngere Menschen zeigen mehrheitlich Ablehnung.

Ob und in welcher Form eine Neuregelung kommt, ist offen. Klar ist jedoch: Die Diskussion um gesellschaftliche Resilienz, Solidarität und Sicherheit wird nicht nur militärisch geführt – sondern als Frage gesamtgesellschaftlicher Verantwortung verstanden.

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