Der Frankfurter Flughafen testet seit Frühjahr 2025 ein neues System für biometrisches Boarding bei Flügen innerhalb der EU. Ziel ist es, den Check-in-Prozess zu beschleunigen, Wartezeiten zu reduzieren und die Sicherheit zu erhöhen – bei gleichzeitiger Einhaltung europäischer Datenschutzstandards.
Das Pilotprojekt wird gemeinsam mit der Lufthansa, dem Bundesinnenministerium und der EU-Kommission durchgeführt. Reisende, die teilnehmen, können sich im Vorfeld über eine App registrieren und ihre Gesichtsdaten freiwillig hinterlegen. An speziellen Gates wird beim Boarding automatisch ein Gesichtsscan durchgeführt – der Abgleich erfolgt sekundenschnell.
Die ersten Testergebnisse sind vielversprechend: Im Durchschnitt reduziert sich die Boardingzeit pro Flug um rund 15 %. Gleichzeitig wird das Personal entlastet, und Sicherheitskontrollen können gezielter durchgeführt werden. Das System wird aktuell auf ausgewählten Flügen nach Wien, Kopenhagen und Barcelona eingesetzt.
Datenschützer:innen bleiben dennoch skeptisch: Sie fordern klare Regeln zur Datenlöschung, Transparenz bei der Verarbeitung und freiwillige Opt-out-Möglichkeiten. Die Betreibergesellschaft Fraport betont, dass alle Vorgaben der DSGVO eingehalten werden und keine dauerhafte Speicherung stattfindet.
Sollte sich der Test bewähren, ist eine Ausweitung auf weitere EU-Flughäfen geplant. Frankfurt positioniert sich damit als technologischer Vorreiter im Bereich digitalisierter Reiseketten – mit Potenzial zur europaweiten Vorbildfunktion.