Ein junges Unternehmen aus Regensburg sorgt für Aufsehen: Die Food-Tech-Firma CellMeatLab hat 2025 die erste in Deutschland entwickelte Prototyp-Serie von zellkultiviertem Fleisch vorgestellt. In einem Labor am BioPark Bayern gelingt es dem Start-up, Fleischprodukte wie Hack, Nuggets und sogar Steaks aus tierischen Zellen zu züchten – ganz ohne Schlachtung.
Die verwendeten Zelllinien stammen von Rindern aus artgerechter Haltung und werden in einer nährstoffreichen Lösung vermehrt. Das Produkt benötigt keine Antibiotika, weniger Wasser und keine Weideflächen. Der ökologische Fußabdruck ist damit deutlich geringer als bei herkömmlicher Tierhaltung.
CellMeatLab arbeitet mit renommierten Forschungseinrichtungen zusammen und plant in den kommenden zwei Jahren eine Pilotanlage für die kommerzielle Produktion. Derzeit wird mit dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) an einer rechtlichen Zulassung gearbeitet – denn bisher sind zellkultivierte Produkte in der EU noch nicht im freien Handel erhältlich.
Verbraucherumfragen zeigen jedoch wachsende Offenheit: Besonders junge Menschen zwischen 20 und 35 Jahren stehen der Technologie aufgeschlossen gegenüber – vor allem aus ethischen und ökologischen Gründen.
Politisch wird das Projekt als wegweisend betrachtet. Der Freistaat Bayern fördert die Forschung mit einer sechsstelligen Summe. Auch Bundeslandwirtschaftsministerin sprach sich für innovationsfreundliche Rahmenbedingungen aus.
Zellkultiviertes Fleisch steht vor dem Durchbruch – und Regensburg könnte bald zu einem der wichtigsten Zentren dieser neuen Ernährungstechnologie in Europa werden.