Die Hamburger Designerin Luna Keller hat im Februar 2025 mit ihrer genderneutralen Kollektion „Fluid“ eine kontroverse Debatte ausgelöst. Die Linie verzichtet bewusst auf Größen nach Geschlecht, typische Schnittführungen oder farbliche Zuordnungen und präsentiert stattdessen Kleidungsstücke, die von allen Körperformen getragen werden können.
Die Modenschau fand in einem leerstehenden Kaufhaus statt und wurde live im Internet übertragen. Models aller Geschlechteridentitäten – darunter auch nicht-binäre Personen und Menschen mit Behinderung – präsentierten Kleidungsstücke aus Hanf, Leinen und recycelten Stoffen. Farben wie Beige, Petrol und Grau dominierten, Schnitte waren fließend, oversized und modular kombinierbar.
Die Reaktionen waren gespalten. Während queere Communities und progressive Medien die Kollektion als „mutig, zeitgemäß und inklusiv“ feiern, äußern konservative Stimmen Kritik an der „Auflösung von Modecodes“ und „Verunsicherung der Zielgruppen“. Dennoch: Die mediale Aufmerksamkeit ist enorm, die Nachfrage nach der limitierten Erstauflage überstieg die Produktion innerhalb von 72 Stunden.
Politisch wird das Thema ebenfalls diskutiert – etwa im Kontext von Gleichstellung und Sichtbarkeit nicht-binärer Menschen. Die Designerin betont, es gehe ihr um Freiheit, Vielfalt und Komfort – nicht um Ideologie.
Mit „Fluid“ setzt Hamburg ein Zeichen für eine neue Generation von Modemacher:innen, die Form, Funktion und Identität neu denken.