Essen

Neue Doku: Wie nachhaltig ist Bio wirklich?

Am 10. April 2025 strahlte der Sender arte die investigative Dokumentation „Mythos Bio – Zwischen Anspruch und Realität“ aus, die für hitzige Diskussionen in Politik, Landwirtschaft und bei Konsument:innen sorgte. Die zentrale Frage: Hält Bio wirklich, was es verspricht?

Die Filmcrew besuchte Höfe in Deutschland, Österreich und Spanien, führte Interviews mit Bio-Bäuer:innen, Wissenschaftler:innen, Politikern und Konsumforscher:innen. Das Ergebnis: Bio ist nicht gleich Bio. Während kleine Betriebe strengen ökologischen Prinzipien folgen, zeigen sich bei industriellen Bio-Produzenten erhebliche Zielkonflikte zwischen Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Zertifikatslogik.

Kritisiert werden unter anderem lange Transportwege, Monokulturen trotz Bio-Zertifizierung sowie der hohe Wasserverbrauch in warmen Anbaugebieten. Auch die Kennzeichnung verwirre viele Verbraucher:innen – insbesondere bei Importware und verarbeiteten Produkten.

Positiv hervorgehoben wird hingegen die Umweltwirkung kleinstrukturierter Biohöfe in Deutschland: verbesserte Bodenqualität, Artenschutz und geringere Emissionen. Gleichzeitig betont die Doku, dass echter Wandel nur durch politische Rahmenbedingungen gelingt – etwa durch fairen Handel, regionale Förderstrukturen und Bildung.

Die Doku löste sofort Reaktionen aus: Das Bundesministerium für Ernährung kündigte an, Transparenzpflichten für Bio-Produkte zu verschärfen. Verbraucherschützer:innen fordern eine Überarbeitung des EU-Biosiegels. Im Netz erreichte der Hashtag #EchtesBio binnen 24 Stunden über eine Million Interaktionen.

Die Debatte zeigt: Bio ist kein feststehender Begriff, sondern ein Versprechen – das kontinuierlich überprüft und weiterentwickelt werden muss.

Related posts

Brotpreis-Debatte: Bäcker fordern faire Rohstoffpreise

visionhub.uno

Neues Ernährungsgesetz will Werbung für Junkfood einschränken

visionhub.uno

Vegane Streetfood-Messe in Stuttgart mit Besucherrekord

visionhub.uno

Leave a Comment