Essen

Neues Ernährungsgesetz will Werbung für Junkfood einschränken

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat im März 2025 einen Gesetzentwurf vorgelegt, der die Werbung für stark verarbeitete, zucker- und fettreiche Lebensmittel deutlich einschränken soll – insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Der Entwurf gilt als Reaktion auf die seit Jahren steigenden Zahlen von Übergewicht und Adipositas bei jungen Menschen in Deutschland.

Konkret sollen Werbung für Softdrinks, Süßigkeiten und Fast Food in TV-Sendungen, auf Social Media und im öffentlichen Raum verboten werden, wenn sie sich primär an unter 14-Jährige richtet. Auch Sponsoring durch entsprechende Marken an Schulen oder bei Kinderveranstaltungen soll untersagt werden.

Die Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) begrüßt den Schritt als „überfällig und mutig“. Die Werbeindustrie kritisiert hingegen einen „Eingriff in die unternehmerische Freiheit“ und kündigte eine Kampagne gegen das Gesetz an. Die Lebensmittelwirtschaft warnt zudem vor Umsatzverlusten und betont freiwillige Selbstverpflichtungen.

Das Gesetz orientiert sich an internationalen Vorbildern – unter anderem in Großbritannien, Norwegen und Chile. Studien belegen, dass entsprechende Regelungen tatsächlich zu einem veränderten Kaufverhalten und sinkender Werbewirkung bei Kindern führen.

Sollte das Gesetz wie geplant im Sommer verabschiedet werden, wäre es eines der schärfsten Werbegesetze in der EU – und ein Signal, dass Gesundheitsschutz Vorrang vor Profitinteressen haben kann. Die Debatte ist intensiv, doch viele Eltern begrüßen den Vorstoß.

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