In Norddeutschland erlebt die regionale Fischzucht 2025 einen unerwarteten Boom. Immer mehr kleine und mittlere Betriebe setzen auf nachhaltige Aquakultur, um die steigende Nachfrage nach frischem Fisch aus deutscher Produktion zu decken. Besonders gefragt sind Arten wie Saibling, Zander und Karpfen – aber auch neue Projekte mit Garnelen und Muscheln nehmen Fahrt auf.
Anlass für den Aufschwung sind mehrere Entwicklungen: zum einen Lieferkettenprobleme bei Importfisch, zum anderen das gestiegene Bewusstsein für nachhaltige Ernährung und Herkunft. Auch die Gastronomie und der Einzelhandel setzen verstärkt auf lokale Ware – oft in Bio-Qualität.
In Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern wurden in den letzten Monaten zahlreiche neue Fischzuchtanlagen genehmigt. Viele arbeiten mit geschlossenen Kreislaufsystemen, bei denen Wasser mehrfach verwendet und gefiltert wird. Auch Solarenergie und automatisierte Fütterungssysteme gehören zum Standard.
Die Politik unterstützt den Trend: Das Bundesprogramm „Blaues Wachstum“ stellt Investitionshilfen für umweltfreundliche Fischzucht bereit. Auch Aus- und Weiterbildungsprogramme für Aquakultur werden gefördert – etwa an Fachhochschulen in Bremerhaven und Rostock.
Verbraucher:innen profitieren von kürzeren Lieferketten, frischer Ware und höherer Transparenz. Erste Hofläden bieten Fisch direkt ab Zuchtbecken an, ergänzt durch Kochkurse und Betriebsführungen.
Die regionale Fischzucht ist auf dem Weg, eine feste Säule der deutschen Lebensmittelproduktion zu werden – ökologisch, ökonomisch und sozial verträglich.